Ewig jung – in Zukunft?

Ewig jung in Zukunft?

In diesem Artikel geht es um Gesundheit und Langlebigkeit und wie wir diese steigern können, damit Du und ich, wir alle länger gesund bleiben und später auch ein lebenswertes Dasein in unserem letzten Lebensabschnitt führen können. Denn jeder altert, wenn er nicht zuvor an einer Krankheit stirbt oder bei einem Unfall ums Leben kommt.

Den Alterungsprozess aufhalten oder gar umkehren?

Können wir den Alterungsprozess aufhalten oder umkehren? Dies ist eine provokative Frage, die seit einiger Zeit im Raum steht und von renommierten Wissenschaftlern gestellt wird.

Warum altern Lebewesen?

Bis vor nicht allzu langer Zeit wusste die Wissenschaft nicht, warum und wie Lebewesen altern. Seit einigen Jahren, mit dem wachsenden Verständnis der Funktionsweise des Epigenoms und den Milliarden, die in die Erforschung des Alterns fließen, sind Wissenschaftler – insbesondere der australische Professor David A. Sinclair – dabei, viele der Rätsel zu lösen in Bezug auf die Entwicklung und Veränderung von Zellen und Organismen im Laufe des Lebens.

Der Pionier der epigenetischen Medizin

David A. Sinclair ist Professor für Genetik an der Harvard Medical School und vor allem der Pionier der epigenetischen Medizin. Er ist auch Autor mehrerer Bücher, in denen er erklärt, wie man Gesundheit und Langlebigkeit steigern kann. Ich verlinke Dir unter diesem Beitrag einige interessante weiterführende Weblinks zu diesem Thema.

Das Prinzip ist wie folgt: Unser Epigenom erleidet über Jahrzehnte Schäden, die uns altern lassen und für Krankheiten anfällig machen.

Prof. Sinclair erforscht, wie man die richtigen Gene reaktiviert und damit den Organismus heilt und eines – hoffentlich nicht allzu fernen – Tages auch verjüngen kann. Die Ergebnisse seiner Forschung eröffnen der Medizin ungeahnte Möglichkeiten, könnten mittelfristig jedoch auch zu gesellschaftspolitischen Umbrüchen führen. Bei Mäusen hat er in Bezug auf sie Verbesserung der Sehfähigkeit von alten nahezu erblindeten Mäusen bereits umwerfende Ergebnisse erzielt.

In Zukunft fit bis Hundert zwanzig?

Die gegenwärtige Situation ist bekanntermaßen, dass viele ältere Menschen sozusagen ein “gestärktes” Herz haben und durch Medikamente und Herzschrittmacher unterstützt werden, aber leider funktionieren das Gehirn und auch der Körper nicht mehr auf dem gleichen Niveau und sind oft in einem sehr schwachen Zustand – meist verursacht durch Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Demenz, Diabetes, Krebs oder Osteoporose.

Ist es denn nicht ein überaus verführerischer Gedanke, sich vorzustellen, dass wir bis zu neunzig oder hundert Jahren oder noch länger gesund leben könnten? Das wäre doch genial! Meine Mutter ist mit Mitte 90 geistig noch sehr fit, leider lassen die körperlichen Kräfte immer mehr nach. Hier einen Einklang zwischen Körper und Geist zu finden, wäre fantastisch. Insbesondere da die Betroffenen sehr darunter leiden ihren eigenen langsamen körperlichen Verfall mit ansehen zu müssen. Noch klingt dies ein wenig nach Science Fiction, aber in einer nicht allzu fernen Zukunft könnte dies Wirklichkeit werden.

Unser sieben Langlebigkeitsgene…

Es gibt sieben Langlebigkeitsgene, die Teil unseres genetischen Codes sind, aber leider funktionieren sie mit zunehmendem Alter immer schlechter. Erklärtes Ziel der Wissenschaftler auf dem Gebiet der Epigenetik ist es, diese Gene zu reaktivieren und den Alterungsprozess umzukehren. Die bereits erwähnte Verlangsamung altersbedingter Krankheiten wäre dann ein sehr wünschenswerter Nebeneffekt.

Der pragmatische Rat von Professor Sinclair

In der Zwischenzeit, bis es so weit ist, ist es sinnvoll, den wertvollen Rat von Professor Sinclair zu befolgen, der sich wie folgt zusammenfassen lässt:

Iss nicht zu viel, behalte immer ein wenig Hungergefühl übrig
Iss nicht drei regelmäßige Mahlzeiten pro Tag, lass mindestens eine Mahlzeit pro Tag aus.
Verwende einen Biomarker und behalte Deine Ergebnisse im Auge
Iss wenig Fleisch, vor allem kein rotes Fleisch
Iss weniger Proteine
Iss viel Gemüse und nur wenig Fisch
Schlafe gut und ausreichend
Versuche, Stress im Allgemeinen zu reduzieren
Setze Dich der Sonne nicht lange aus
Nimm alte und warme Wechselduschen oder -bäder
Bewege Dich regelmäßig, wandere oder gehe spazieren, um in Form zu bleiben
Regelmäßiges Fasten ist ebenfalls wichtig
Iss Pflanzen, die gestresst waren

Diese praktischen Maßnahmen aktivieren unsere Langlebigkeitsgene

Diese unbequemen Maßnahmen, die unseren Körper stressen und/oder in eine Art kurzfristige Mangelsituation bringen, wie kalt haben oder etwas Hunger haben, aus der Puste sein nach einem Sprint etc. bringen unsere Langlebigkeitsgene auf den Plan, die sich dann um die Erhaltung unseres Epigenoms kümmern, um es einmal so auszudrücken, wie ich es als Laie verstanden habe. In jedem Falle ist es gut für uns diese Dinge zu tun, dazu gehört u.a. auch Fasten.

Und immer ruft der innere Schweinehund… aber dies ist ein anderes Thema

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es nicht schaffe, alle Ratschläge immer zu beherzigen, aber wenn wir uns dies als festes Ziel im Alltag vornehmen, wird die Umsetzung mit ein wenig Übung immer besser. – Na ja, abgesehen vom kalten Duschen oder Schwimmen im eisigen Bodensee – Es scheint leider doch so zu sein: „Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark!…“, wie eine alte Volksweisheit sagt.

Gestesste Pflanzen essen?

Hoch interessant finde ich die Aussage mit den „gestressten Pflanzen“, die man essen sollte und ich möchte Dir diese Aussage von Prof. Sinclair an dieser Stelle noch kurz erläutern, da dies nicht selbsterklärend ist, finde ich, im Gegensatz zu den anderen Leitsätzen und Ratschlägen, die wir eigentlich bereits kennen – wenn wir ehrlich sind…

Frau Prof. Dr. Romeis von Leibniz Institut für Biochemie formuliert es so: „Pflanzen aktivieren unter widrigen Umständen komplexe Signalübertragungskaskaden, die zur Aktivierung von Abwehr- und Stoffwechselgenen und damit zur Anpassung der Pflanzen an die Stresssituation führen.“ Mit anderen Worten, wenn man eine Pflanze vor der Erntezeit stresst, indem man beispielsweise einen Nagel in den Stamm eines Orangenbaumes einführt, erzeugt dieser bessere Früchte. Die Pflanze produziert Moleküle, die das Überleben und die Langlebigkeit ermöglichen. Wenn wir Menschen diese Früchte und die darin enthaltenen Moleküle essen, ahmen wir in gewisser Weise Fasten und Hunger nach und dies kommt dann auch uns wiederum zu Gute.

Ewig leben – Ist dies wirklich erstrebenswert?

Unser Leben zu verlängern ist eine uralte Idee der Menschheit, aber ewig zu leben kann beschwerlich werden. Was meinst Du dazu? Unser Ziel muss es sein, gesünder zu leben, bis wir alt sind.

Unserer genaues Todesdatum kennen? – Nein danke!

In der Zwischenzeit ist die Wissenschaft laut Prof. Sinclair problemlos in der Lage eine Blutprobe zu analysieren und das biologische Alter und die noch verbleibende Lebenszeit zu bestimmen anhand epigenetischer Veränderungen und Ablagerungen. Aber wer möchte denn schon sein genaues oder auch nur ungefähres Todesdatum kennen?

Altern ist offizielle eine altersbedingte Krankheit

Übrigens, wusstest Du, dass die Weltgesundheitsorganisation vor kurzem erklärt hat, dass “Altern eine altersbedingte Krankheit” ist? Wird es bald eine Langlebigkeitsindustrie geben, ausgehend von den aktuellen und zukünftigen Forschungsresultaten in diesem Bereich?

Bitte beherzige die Ratschläge von Prof. Sinclair

Abschließend anzumerken bleibt von meiner Seite, dass wir alle – Du und ich – einfach gesünder leben sollten und die oben genannten Ratschläge des Professor Sinclair beherzigen und umsetzen sollten.

Weiterführende Weblinks

Ewig jung – in Zukunft?